Die Inszenierung „Der Campiello“ lässt die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen
Es war ein schöner warmer Sommerabend. Wir sind mit dem Fahrrad unterwegs. Im wilden Dresdner Stadtverkehr hat das viele Vorteile. Einen wunderschönen Radweg direkt an der Elbe, tolle Schleichwege und der Parkplatz immer direkt vorm Haus.
Auch dieses Jahr gibt es beim Theatersommer der St. Pauli Ruine wieder ein tolles Programm. Heute besuchen wir die Inszenierung „Der Campiello“. Eine turbulent-rasante Komödie mit viel Witz und Leidenschaft.
Wir befinden uns in Venedig im Jahre 1756. Es ist Winter und der Karneval hat gerade begonnen…
Der Campiello ist ein kleiner, wirklich heruntergekommener Platz irgendwo in Venedig mit ein paar Häusern. Die Bewohner der Häuser sind arme Leute. Ihre Schicksale sind eng miteinander verwoben. Sie haben die gleichen Sorgen und Leiden, aber auch Sehnsüchte und Wünsche. Sie streiten und sie lieben sich und sie zanken sich und sie versöhnen sich auch wieder.
Der junge Zorzetto ist der Sohn der Palatschinkenköchin Orsola. Und er liebt Gnese, die jungfräuliche Tochter der Donna Pasqua. Lucietta wiederum ist mit Anzoletto verlobt. Sie ist die Tochter von Donna Catte, die alles andere als jungfräulich ist. Liebe und Eifersucht spielen eine wichtige Rolle und bestimmen das Geschehen.
Und dann wäre da noch Gasparina, eine ganz durch und durch Adlige. Sie und ihr Onkel Fabrizio halten sich für etwas Besseres. Und sowieso wartet sie nur auf den Moment, in dem sie einen reichen Adligen findet, der ihrer würdig ist sie aus diesem Campiello hinfortzubringen.
Da taucht ein Cavaliere auf und bringt gehörig Unruhe auf den Campiello. Er macht sowohl den Müttern, als auch ihren Töchtern den Hof. Verteilt großzügig einen Ehering nach dem anderen und einem Heiratsantrag folgt sogleich der Nächste. Doch er treibt das Spiel zu weit und handelt sich so eine messerscharfe Drohung durch Anzoletto ein. Doch hier kommt Fabrizio ins Spiel. Als Erfinder der Buchhaltung und erfolgreicher Geschäftsmann hilft er dem Cavaliere aus der Patsche und verhilft seiner Nichte Gasparina zum langersehnten Ehegatten. Zorzetto und Gnese finden zueinander. Lucietta und Anzoletto versöhnen sich wieder. Und auf dem Campiello kehrt wieder Ruhe ein. Jedenfalls für eine kleine Weile.
Ein wirklich tolles Stück mit tollen Schauspielern vor einer tollen Kulisse in der St. Pauli Ruine. Wir kommen gerne bald wieder.
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